Schwache Schiedsrichterleistung entscheidet Spektakel in Münster
Die FSUS spielten am 6.10.2012 gegen den Ligafavoriten UFC Münster. Trotz einer mehr als unglücklichen 5-6 Niederlage, scheint Siegen nun endgültig in der WFLV-Liga angekommen zu sein. Dabei zeigten die Siegerländer eine bärenstarke Leistung und hatten Münster nah am Punktverlust. Dass letztlich nichts zählbares heraussprang, lag an einer Vielzahl von sehr merkwürdigen Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns, die allesamt zu Lasten der Futsal Sportfreunde getroffen wurden und 10 Sekunden vor Schluss in einer groben Fehlentscheidung, verbunden mit dem 5-6 und einem Platzverweis für Spielertrainer Ellerhold, mündeten und das Spiel entschieden.
Doch der Reihe nach. Zu Beginn der Partie werden wohl die wenigsten Experten auch nur einen Pfifferling auf die FSUS gesetzt haben, dies sollte sich jedoch schnell ändern. Nachdem sich die Mannschaften die ersten Minuten ein wenig abtasteten war es Calaf, der bereits in der 4. Minute die Führung der FSUS nach einer Ecke besorgte. Münster erhöhte in der Folge das Tempo, konnte Siegen dennoch nur selten überraschen. Nach einem „Billard-Tor“ gelang Münster in der 7. Minute das 1-1. Als Münster in der 11. Minute nach einem Stellungsfehler in Siegens Defensive mit 1-2 in Führung ging, wurde Siegen mutiger und es entwickelte sich ein echtes Klasse-Spiel. Dennoch war es Münster, die ein weiteres Tor nachlegten und dabei eine Überzahlsituation eiskalt zum 1-3 ausnutzen. Doch wer dachte, das Spiel würde jetzt in „erwartete Bahnen“ laufen, sah sich getäuscht. Siegen drängte Münster die letzten drei Minuten immer weiter in die Defensive und drückte auf den Anschlusstreffer, den Engel eine Minute vor der Pause mit einem strammen Schuss aus 12 Meter erzielte.
Die zweite Hälfte bot in den ersten zehn Minuten ein echtes Kampfspiel. Münster hatte zwar mehr Spielanteile, aber Probleme mit der starken Defensivarbeit Siegens. Siegen hingegen setzte immer wieder Nadelstiche und konnte Münster, insbesondere wenn Keeper Kunzler mit ins Offensivspiel einbezogen wurde, stark unter Druck setzen. So dauerte es bis zur 33. Minute bis ein weiteres Tor fiel. Doch das 2-4 aus Sicht der Siegener sollte nicht lange Bestand haben. Siegen gab sich nicht geschlagen und kam nur eine Minute später nach einem Schuss von Judt aus spitzem Winkel zum 3-4. Münster schien langsam ein wenig zu wackeln. Doch Siegens körperbetonte Spielweise forderte auch ihren Tribut. So sorgte ein unnötiges Foul dafür das Siegen noch in der gleichen Spielminute die Foulgrenze überschritt und Münster den ersten 10 Meter zugesprochen bekam. (begünstigt durch zwei fragwürdige Foulpfiffe zu Beginn der 2. Halbzeit, die durch den besser postierten Schiedsrichter nicht gepfiffen wurden, doch vom Schiedsrichter auf der Zeitnehmerseite, durch 8 Spieler hindurch gesehen worden wollen waren) Münster ließ sich diese Chance nicht nehmen und stellte den alten Vorsprung wieder her. Doch Siegen fightete und erzielte praktisch im direkten Gegenzug das 4-5 durch Ellerhold. Siegen war nun drauf und dran sich den mehr als verdienten Punkt zu holen. Nach einer brutalen Grätsche von Münsters Nr. 20, von hinten in die Beine gegen Aschoff, der verletzungsbedingt nicht mehr weiterspielen konnte, begann das Spiel den Unparteiischen zu entgleiten. Glück für Münster, es gab nur eine gelbe Karte, da ein solches Einsteigen laut Reglement zwingend mit ROT zu ahnden gewesen wäre. (Ein Musterbeispiel, da die tatsächlich eingetretene Verletzung billigend in Kauf genommen wurde) Immerhin gelang es Siegen aus dem Freistoß Kapital zu schlagen. Ellerhold legte den Ball auf den freistehenden Kunzler ab, der den Ball mit einem Schuss durch die Hände des Münsteraner Schlussmanns zum verdienten 5-5 einnetzte. Siegen wollte nun mehr, doch auch Münster wehrte sich nach Kräften und hatte in der Folge Chancen das Spiel zu entscheiden.
Doch in den letzten knapp zwei Minuten sollte das Spiel eine tragische Wendung zu Lasten der Siegener bekommen. Nach einem Foul am Münsteraner Rüschenpöhler (der nun zur Spielentscheidenden Figur neben dem Schiedsrichter auf der Zeitnehmerseite werden sollte) vergab Münster einen 10 Meter kläglich und schoss klar am rechten Pfosten vorbei. Siegen witterte Morgenluft, wollte nun zumindest aber den Punkt mitnehmen, doch mit diesem gab sich Münster nicht zufrieden. Ca. 1.30 vor Schluss zog Rüschenpöhler abermals ein Foul und einen weiteren 10 Meter. Doch auch diesen vergab Münster und schoss ihn deutlich über das Gehäuse. Im Gegenzug verpasste Judt nach Doppelpass mit Ellerhold die Führung nur um Millimeter. Als ca. 30 Sekunden vor Schluss abermals ein Pfiff ertönte machte sich Unmut auf Siegener Seite breit. Es war eine sehr strittige Entscheidung, zwar lag wohl ein leichter Kontakt an Rüschenpöhler vor, doch war es weniger der Kontakt, sondern mehr das geschickte Fallen und der Aufschrei auf Münsteraner Seite, der wiederum den Pfiff eben jenes Schiedsrichters auf Zeitnehmerseite auslösten. Doch der Futsalgott schien Gerechtigkeit walten zu lassen und so scheiterte der Münsteraner Spieler am Pfosten. Doch damit nicht genug. Knapp 10 Sekunden vor Schluss drehte sich Rüschenpöhler in zwei Siegener Spieler hinein und lies sich fallen. Und abermals ertönte ein Pfiff jenes Schiedsrichters, der wohl nicht in guter Erinnerung Siegens bleiben wird. Doch weshalb dachten sich wohl alle Siegener, da Engel deutlich sichtbar für alle klar nur den Ball gespielt hatte. Spielertrainer Ellerhold platzte in der Folge der Kragen. Deutlich hörbar für alle äußerte er sich u.a. so: Jetzt habt ihr es sieben Sekunden vor Schluss endlich geschafft. Du entscheidest hier so ein Spiel. Die Folge: Rote Karte wegen angeblicher Schiedsrichterbeleidigung. (Spielberichtsbemerkung: Ellerhold soll gesagt haben: Es kann nicht sein was ihr hier für eine Scheiße pfeift.) Der anschließende 10 Meter wurde dann von Kunzler zwar pariert, doch konnte er den Ball nur nach vorn abklatschen lassen, von wo ein Münsteraner 7 Meter vor dem Tor wenig Mühe hatte, das Tor zu erzielen. 5-6 Endstand!
Das Fazit dieses Spiels: Münster und Siegen lieferten sich ein tolles, hochemotionales und teilweise spektakuläres Spiel. Werbung für den Futsal, was wohl nur wenige in dieser Form vorher erwartet haben. Eine Punkteteilung wäre das gerechte Ergebnis gewesen, doch „ein gewisser Schiedsrichter auf Zeitnehmerseite“ hatte etwas dagegen und traf viele fragwürdige Entscheidungen. Schade, dass ein solch tolles Spiel so entschieden wurde. Doch aus dieser Leistung kann Siegen viel Selbstvertrauen mitnehmen und es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis Siegen die ersten Punkte einfahren wird. Nächste Gelegenheit ist der 27.10. Dann spielen die FSSU zu Hause in der heimischen Halle am Haardter Berg gegen Holzpfosten Schwerte.
Kader: Kunzler, Calaf, Ellerhold, Engel, Judt, Hamamci, Ferrara, Asschoff, Ginsberg (C)