Paderborn, 13.02.2016
„In dieser Saison einen vollen Kader zu haben, ist wie ein Sechser im Lotto“, scherzte Trainer Ellerhold nach dem Spiel in Paderborn. Verletzungsbedingt mussten Schmal, Aschhoff, Kieven und Reifenrath passen. Keeper Markschies war aus beruflichen Gründen verhindert und so ging es mit anderthalb Ersatzspielern nach Paderborn. Anderthalb? Ja, denn auch Kalk war nur bedingt einsetzbar, da er sich vor 3 Wochen im Spiel gegen Wesel das Innenband im Knie angerissen hatte. Er spielte gegen seinen alten Club so lange, wie das Knie mitmachte und das war eine Halbzeit.
Die Vorzeichen standen also wieder einmal schlecht. Warum die Siegener am Ende jedoch trotzdem Grund zur Freude hatten, lag besonders am Einsatz des Spielertrainers Ellerhold. Denn die Siegener begannen leblos, unkonzentriert und ohne Selbstvertrauen. „Es war kein Leben drin, so kenne ich meine Mannschaft nicht. Dass unser Torwart nach 10 Minuten einen Krampf bekommt, sagt eigentlich alles über die erste Halbzeit aus“, resümierte er nach dem Spiel. Aufgrund von Unkonzentriertheiten in der Siegener Abwehr, war Paderborn schnell 2:0 in Führung gegangen. Alles wirkte so, als würde es wieder so laufen, wie im Spiel gegen Köln, als es eine herbe Klatsche gab. Aber nicht an diesem Tag. Ellerhold peitschte die Truppe wieder an, motivierte, und traf zum 2:1 Anschlusstreffer. Paderborn erhöhte anschließend auf 3:1, nichts lief so richtig zusammen und so ging es dann in die rettende Pause.
Die FSUS starteten nun etwas konzentrierter ins Spiel und konnten durch eine feine Einzelleistung vom Kapitän Steffen Ginsberg auf 3:2 herankommen. Paderborn antwortete aber postwendend mit dem 4:2. Zwei Minuten später knallte Jan Wiesehöfer den Ball zum 4:3 ins gegnerische Tor. Paderborn und Siegen nahmen nun jeweils eine Auszeit. Das war wichtig, um wieder Kräfte zu sammeln, da wir nur noch mit einem Wechselspieler agieren konnten. Doch Paderborn konnte schnell die 2- Tore Führung wieder herstellen und erhöhte in der 32. Minute auf 5:3. Nun war das Spiel gelaufen, dachte man, doch endlich zahlte sich das Überzahlspiel aus und Torwart, Cleiton Kunzler, konnte das sprungreduzierte Leder nach einer Ecke direkt verwandeln. 5:4, die zahlreichen Zuschauer in der Unispothalle reibten sich verwundert die Augen. Siegen war wieder dran. Irgendwie glaubte niemand so recht, dass Paderborn hier noch Punkte liegen lassen würde. Doch so kam es, zum Glück aus Siegener Sicht.
Gut gespielt oder schlecht verteidigt? Die Perspektive liegt immer beim Betrachter. Und so sahen die Zuschauer einen einstudierten Angriff der Siegener, in dem der Ball klassisch vor dem Tor quer gelegt wurde und Prince Forson Laryea nur noch einschieben musste. Es stand 5:5. Paderborn versuchte noch mit wütenden Angriffen ein Tor zu erzielen, doch die Defensive wackelte nicht mehr. „Wäre der gegnerische Spieler, Oliver Werner, vor dem Spiel zum Frisör gegangen, wäre der letzte Ball vermutlich sogar noch rein gegangen“ witzelte sein ehemaliger Mitbewohner, Florian Kalk nach dem Spiel. Denn Werner erreichte einen Schussversuch auf das leere Paderborner Tor noch mit den Haarspitzen und konnte ins Seitenaus köpfen. Ein 5:6 wäre aber zu viel des Guten gewesen. Und so freuten sich die Siegener Sieben über einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf.
Nächste Woche findet unser letztes Heimspiel statt und es kommt niemand geringerer, als Holzpfosten Schwerte 05. Wer unser Team anfeuern möchte, der ist herzlich um 18 Uhr in die Halle am Schießberg eingeladen.